Empathie: Ich fühle was, was Du auch fühlst …

Einfühlungsvermögen (Empathie) ist eine wichtige Grundlage für soziales Verhalten. Mit den nötigen Voraussetzungen kommen wir zur Welt – und doch muss Empathiefähigkeit dann entwickelt und erlernt werden.

Wie können wir Kindern dabei helfen?

Sich selbst kennen

Im Laufe der Lebensjahre wird vor allem der Verstand geschult, Äußerlichkeiten werden immer wichtiger, mitunter fehlen Rollenmodelle, an denen Kinder sich orientieren können. Nicht zuletzt, weil auch Erwachsene oft wenig in sich ruhen. Viele Große und Kleine reagieren vielmehr ständig auf äußere Reize.

Ruhephasen zum Entdecken und Spüren innerer Zustände werden nicht selten von (Lebens-) Jahr zu Jahr weniger, fehlen manchmal ganz. Dabei wäre dies eine wichtige Voraussetzung für innere Balance und Lebensfreude ebenso wie für Empathie.

Zur Ruhe kommen und Wahrnehmen von Körper, Atmung, Herz (Gefühlen), eigener Kreativität und Bewußtsein (vgl. das Pentagramm von Jesper Juul et al. 2012) braucht Entspannungsräume – innere und äußere.

Eltern, Erzieher, Lehrer – Erwachsene als Vorbilder für Empathie

Sichere Bindung an Bezugspersonen sowie deren eigene Empathiefähigkeit unterstützen die Entwicklung der Empathie bei Kindern.

Daher ist es wichtig, dass Erwachsene Zuhause, in Kindergarten und Schule bewusst die Verantwortung für die Qualität der Beziehung übernehmen.

Sie sollten

  • Kindern gegenüber Respekt zeigen und sie ernst nehmen
  • ihnen zuhören und sie ausreden lassen
  • als Vorbild anderen gegenüber Mitgefühl und Hilfsbereitschaft zeigen
  • einfühlendes, helfendes Verhalten anerkennen
  • altersgerecht die Konsequenzen des Verhaltens des Kindes für andere verdeutlichen und
  • ermuntern, sich in andere hinein zu versetzen

Strafen führen eher dazu, dass Verhalten aus Angst unterdrückt, aber nicht wirklich gelernt wird, was echtes Mitgefühl bedeutet.

Übrigens: Auch Lesen kann Einfühlungsvermögen steigern. Wir begegnen unterschiedlichsten Menschen, Tieren und anderen Wesen und erfahren viel über deren Gedanken und Gefühle. Beim Lesen werfen wir also einen Blick in das Innere anderer.

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