Dyskalkulie / Rechenschwäche – Therapie und Diagnostik

Bei einer Rechenschwäche / Dyskalkulie zeigt sich meist, dass allein ein »Mehr« an Üben (z. B. durch zusätzliche Aufgabenzettel) keine dauerhafte Änderung bringt. Der Grund: Für Schwierigkeiten sind in der Regel fehlerhafte Strategien bzw. fehlendes Grundverständnis verantwortlich.

Statt der angestrengten Anwendung von noch mehr Regeln und zeitlichem Aufwand sind daher die Förderung von Einsicht in den Zahlenraum und darauf aufbauend effektive Rechenwege wichtig.

Für die Entwicklung der Rechenfähigkeit sind die Grundfertigkeiten wichtig, mit denen der Zahlenraum erfasst und Rechenoperationen sicher durchgeführt werden können.

Wiederkehrende Misserfolge führen häufig zu einer Negativ-Spirale: die Schüler entwickeln negative Selbstüberzeugungen (»ich kann Mathe einfach nicht«, »bin zu dumm«, usw.), die Stress bzw. Angst erzeugen, wodurch Lernen vermieden/blockiert wird – die Schüler sind zunehmend entmutigt.

Foto  mit Maßbändern zum Thema Dyskalkulie / Rechenschwäche

Mögliche Hinweise auf eine Rechenschwäche:

  • Plus- und Minusaufgaben bzw. das 1×1 werden abzählend ermittelt
  • die Finger werden zur Hilfe genommen
  • das Rechnen dauert auffallend lange
  • Üben bringt, wenn, nur vorübergehend Erfolg
  • Vermeidungsstrategien, um nicht rechnen zu müssen
  • Erklärungen werden abgewehrt, helfen nicht
  • Angst vor Mathearbeiten
  • immer wieder neues Errechnen, z. B. von 3+4
  • kleinere Mengen (Würfel, Bonbons, …) werden gezählt, nicht direkt erfasst
  • das Einschätzen bzw. Bewerten von Mengen fällt schwer
  • das Verorten von Zahlen auf einem Zahlenstrahl ist wenig sicher
  • Regeln werden mitunter schematisch, ohne Einsicht in die Bedeutung, angewendet

In der Praxis werden anerkannte Dyskalkulie-Tests für Kinder, Jugendliche und Erwachsene durchgeführt wie

  • Zareki-R
  • RZD 2-6
  • DEMAT
  • HRT 1-4
  • ERT JE

Ein Dyskalkulie-Test ordnet die Rechenleistung in das Anforderungsprofil der jeweiligen Klasse ein und gibt Hinweise auf die Fehlerquellen. Damit kann aufgabenspezifisch der Förderbedarf in der Lerntherapie und beim Üben Zuhause festgestellt werden.

In der Lerntherapie werden Termine in der Regel zu Beginn einmal wöchentlich vereinbart, im weiteren Verlauf dann je nach Bedarf zwei, später ein Mal im Monat, da kurze Übungseinheiten rasch auch Zuhause durchgeführt werden können.

Darüber hinaus kann es in Einzelfällen sinnvoll sein, begleitend zur Lerntherapie besondere schulische Fördermaßnahmen und Leistungsfeststellung mit der Schule zu vereinbaren (analog dem “LRS-Erlass”). Hierfür halte ich Diagnose und Empfehlung berichtlich fest.

Im Rahmen einer umfassenden Diagnostik kann auch eine förderungsorientierte Begabungsdiagnostik das Gesamtbild vervollständigen.

Anfahrt (Link zu Google Maps)
Die Praxis liegt gut erreichbar im Gewerbepark Nord in Rheinbach. Praxisparkplatz.