Wer hat es nicht schon selbst gehört oder gesagt. »Konzentrier Dich!« Die Wortwahl hat eine knappe Schärfe und häufig hilft’s ja auch – eine kurze Erinnerung an sich selbst oder andere, was ‚eigentlich‘ gerade zu tun ist, und weiter geht’s.
Was aber, wenn »Konzentrier Dich!« zu einer gefühlten Endlosschleife wird, die nicht hilft? Wenn der Eindruck entsteht, es fehle an der Fähigkeit, sich überhaupt konzentrieren zu können? Wenn der kurze Hinweis nicht wieder in selbstkontrolliertes, selbstbestimmtes Lernen oder Arbeiten führt? Dann macht es häufig Sinn, genauer hinzuschauen. Was steckt dahinter, wenn ein Schüler im Unterricht mit dem Arbeitszettel nicht anfängt. Welche ‚guten‘ Gründe hat es, dass die Schülerin sich gerade bei Mathe-Hausaufgaben ablenkt. Es scheint dann, alles würde besser, wenn der- oder diejenige sich »nur mal konzentrieren« würde.
Oder ist es vielleicht gerade umgekehrt? Wenn etwas anderes sich verbessert, klappt es auch mit dem Konzentrieren? In der Praxis zeigt sich oft genau das: Hilflosigkeit durch ungeeignete Lerntechniken, Sorge vor Misserfolgen, zu komplizierte und daher fehlerbehaftete Rechenwege, anstrengende und zeitlich aufwendige Rechtschreibstrategien führen zu dem, was wir dann als »unkonzentriert« bezeichnen. Dass jedoch nicht die Fähigkeit zur Konzentration fehlt, zeigt sich häufig darin, dass durchaus sehr konzentriert z. B. gespielt werden kann.
Hier macht es dann Sinn, das Lernen mal genauer anzuschauen. Sprechen Sie mich gerne dazu an, wenn ich Sie darin unterstützen kann.
Und noch ein Tipp: Mitunter hilft es uns allen, wenn Hinweise etwas »handlungsnäher« sind. Ähnlich wie das hinauf auf’s Klettergerüst gerufene »Pass auf!« hilfreicher durch konkrete Hilfen wie »Halt Dich an der blauen Stange vor Dir fest.« ersetzt werden kann. So könnte auch »Konzentrier Dich!« je nach Situation ersetzt werden, z. B.: »Rechne doch noch Nr. 1. a) und b) und dann komm rüber und ich les etwas vor.«